Anhänger (Sarg)
Hannes:

Schonmal einen Fahrradhänger selbst gebaut?
Ich auch nicht, aber so schwer kann das ja nicht sein. *g*

Ich wollte schon länger einen Fahrradanhänger für mein Klapprad haben um auch größere Einzelteile schnell besorgen zu können. (Ein Auto habe ich nicht)
Leider fand ich bisher in keinem Geschäft etwas das mir gefiel und vor allem zum Rad passt.

Die Grundidee ist ein etwas abgewandelter Sarg in Kindergröße mit Rädern dran.
Er soll ca. 1m lang werden und 0,4m hoch (Ohne Räder und Kupplung).
Rollen wird er auf 2 20"-Rädern.
Bisher gibt es nur zwei lausige Skizzen im Maßstab 1:10







Das schwierigste wird die Achse!
Erster Plan war eine Gewindewelle die durch ein befestigtes Alurohr geführt wird und auf deren Enden die Kugellager inkl. Felgen festgeschraubt werden.
Denkste! Eine normale Achse hat ein Feingewinde und die typischen Gewindewellen im Baumarkt haben ein M-Gewinde welches größer ist.
Deshalb benötigt man eine blanke Stahlwelle auf deren Enden man von Hand ein Feingewinde raufdreht. In meinem Fall lasse ich das in einer benachbarten LKW-Werkstatt machen. *g*

Für den Unterboden verwende ich Pappel-Sperrholz in 12mm Stärke, die Seitenwände und der "Deckel" sind aus dem gleichen Holz in 10mm Stärke. Alle verstrebungen und Querleisten sind aus Birkenholz in 15x30mm Särke.
Das Rohr für die Anhängerkupplung wird aus 1mm starken Stahl-Rohl angefertigt und es wird eine Rahmenfeder, wie man sie von Mountain-bikes kennt, eingebaut um die Wucht der Schlaglöcher etwas abzufangen da sonst das Rohr brechen würde wenn der Hänger voll beladen ist.





Die obere Skizze zeigt wie ich mir die Federung vorstelle und ist nicht unbedigt Maßgetreu weil sie ich sie eben frei Hand gezeichnet hab. ^^
Die Kraft wird hier nicht per Zug sondern per Schub abgefangen. Evtl. Bedenken ob der Hänger beim Anfahren nach hinten überkippt sind unbegründet weil die Feder sich jeweils nur bis zu einem bestimmten Punkt dehnen und stauchen lässt. Die Kupplung ist ganz bewusst an der Sattelkerze angebracht da der Hänger sonst sehr wahrscheinlich meine wunderschöne "Heckflosse" verbiegen würde!
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal selbst loben für die ziemlich genaue Zeichnung vom Heck von "Klappa-Choppa" :-)

Erste Fortschritte können verbucht werden!
Die Unterboden-Platte ist fertig zugeschnitten und die Längs- und Querstreben sind verschraubt.



Zusammengehalten werden die bisherigen Teile von verzinkten Senkkopfschrauben 4 x 25 mm. .
Die betreffenden Stellen habe ich mit einem 2mm-Holzbohrer vorgebohrt und mit einem 5mm-Metallbohrer angesenkt damit die Köpfe der Schrauben nicht überstehen und das Holz nicht aufreißt.



Die Stellen an denen die Streben sich kreuzen habe ich jeweils bis zur Hälfte eingesägt und mit einem Stechbeitel ausgelöst.
Dadurch sind sie ineinander verankert und geben dem ganzen noch mehr Stabilität.




Nachdem ich mehrmals vergeblich im Baumarkt nach passenden Holzplatten für die Wände suchte wurde ich nun endlich fündig und konnte weiter machen. Die Wände bestehen ebenfalls aus Pappel-Sperrholz mit einer Stärke von 10mm. Noch sind sie etwas wackelig und an den Kanten nicht verbunden. Entgegen der obrigen Skizze hat der Hänger nun keinen max. Höhe von 40cm mehr, sondern 30cm. Es wirkte einfach zu wuchtig.
Auf die bereits vorhandene Bodenplatte kommt später noch eine zweite aus Fichte (schön leicht) damit der Innenraum eben ist und somit leichter zu reinigen.



Ab jetzt erfolgt der Bau nicht mehr nach der Sizze sondern aus dem Kopf heraus.
Die fordere Kammer ist nun durch eine Wand abgetrennt in die Später noch zwei kleine Türen kommen.
In der Kammer wird dann die Elektronik für die Beleuchtung untergebracht und evtl. noch ein "Hänger-Notfall-Set" bestehend aus Schraubendreher, Schrauben, Flickzeug und Panzerband (Powertape).



Inzwischen ist der Hänger von außen bereits verspachtelt und muss nun mindestens 12 Stunden aushärten bevor der erste Anstrich erfolgt.
Farben sind bereits besorgt: Anthrazit-Grau, Silber-Grau und Feuer-Rot. Allesamt glänzend und Grundierung + Lack in einem.



Der erste Antrich ist drauf und fast trocken. Die Farbe deckt 1A!
Innen sind nur die Seitenwände gestrichen da der Rest noch verkleidet wird. Ich überlege ob ich noch etwas Dämm-Material in die entstehenden Zwischenwände lege damit der Hänger später nicht so laut klappert und im Winter evtl. transportierte Getränke nicht bei der Ankunft gefroren sind.



Der Körper des Hängers ist fertig.
Innen ist die vordere Kammer nun durch eine kleine Tür verschließbar und in der großen Kammer ist der zweite Boden eingelegt und muss nur noch verspachtelt und mit Auslegwahre verkleidet werden.



Außen ist die große Klappe inklusive der restlichen Dachabdeckung angebracht und lässt sich mit zwei Verschlüssen, wie man sie von Munitionskisten kennt, fest verschließen.



Als nächstes habe ich den Unterboden und die Front mit Teerpappe verkleidet damit das Holz vor Feuchtigkeit und dem agressiven Streusalz im Winter geschützt ist.
Auch die Achse ist endlich fertig! Sie besteht aus einer Welle mit einem M8-Gewinde und liegt in einem Alu-Rohr mit 12mm Durchmesser. Das Rohr ist an vorerst zwei, bald fünf Stellen am Hänger aufgehangen. Die Gewindewelle zieht sich über die gesamte Breite des Anhängers und ersetzt auch die ehemaligen Achsen der 20"-Felgen vollständig.
Nebenbei habe ich noch das Dach mit einem ersten Anstrich versehen.


(Ein verspielter Hänger. Der Playstation-Karton vertritt vorerst die beiden Ständer)

Der helle Teppich auf dem oberen Bild schmückt nun auch das innere des Anhängers. Desweiteren habe ich die Achse an den drei verbleibenden Punkten befestigt. Einmal genau in der Mitte um die Krümmung einzudämmen und jeweils an den Enden so dass die Räder sich im Ernstfall nicht schräg stellen und am Hänger schleifen.



Auch mit der Kupplung geht es voran.
Die Feder ist jetzt mit am Hänger befestigt und hat genügend Spiel. Das erste von zwei Rohren, welche Später den Anhänger mit dem Fahrrad verbinden, ist ebenfalls fest verschraubt und hat noch etwas mehr Spiel - was nicht so tragisch ist. ..Hoffe ich!


(links: äußere Verstrebung der Achse mit dem Hänger
rechts: Feder und Anfang der Kupplung - bisher noch nicht verbunden)

Die Kupplung ist fertig und ein kleiner Ständer ist auch angebaut. Somit ist der Anhänger nun bereit für seine erste Testfahrt! Alle Schrauben sind nocheinmal nachgezogen, neue Schläuche inkl. Luft sind drin und die Beine sind stark genug um dieses Ungeheuer mit dem Klapprad zu bewegen.
Somit endet der Hauptaufbau an dieser Stelle nach fast zwei Wochen. Ab jetzt sind nur noch Kleinigkeiten zu erledigen wie zum Beispiel Beleuchtung, Schutzbleche, Motiv für das Dach, Beschriftung, Stoßstangen(!), und ein wenig dekorativer Schnick Schnack. *g*



Da die Räder während der Testfahrten stark schlingerten, werden sie nun zusätzlich von einigen Holzstäben gestützt die den Hänger von außen umranden. Es sind nun auch Reflektoren angebaut. Die Rücklichter lassen noch auf sich warten - Ideenmangel. *g*



Endlich ist mir nun ein Motiv für das Hängerdach eingefallen! Nach dem die ersten Überlegungen von Drachen und Schwertern allesamt über den Haufen geworfen wurden weil sie nicht zum Klapprad passen, wollte ich einen Hai im Comic-Stil zeichnen. Diese Idee gab ich allerdings nach wenigen Versuchen wieder auf. Ich kann keinen Hai zeichnen - Jedenfalls nicht so dass er auf den Hänger passt. Ich entschied mich letztendlich für einen Skorpion da das ganz zufällig mein Sternzeichen ist.



Zunächst habe ich den Entwurf auf einer Zeitung skizziert und mit einem Teppich- / Cutter-Messer ausgeschnitten. Anschließend habe ich die Zeitung mit Wasser angefeuchtet so dass sie sich an den Hänger anpasst und möglichst wenig Falten schlägt. Danach wurde die erste Schicht aus matt schwarzer Grundierung aufgetragen.
(Photo)


(dass der anatomische Aufbau nicht ganz korrekt ist, ist bekannt)

Umfrage 12/12
 


Fahrt ihr auch im Winter mit dem Fahrrad?
Ja! Weder Wind noch Wetter können mich aufhalten!
Nein! Viel zu kalt!
Nur im Notfall.

(Ergebnis anzeigen)


 

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